bettervest “Solares Minigrid für die Gemeinde Ejeda auf Madagaskar” im Detail
Hintergrund
In dem im Süden von Madagaskar gelegenen kleinen Dorf Ejeda kann elektrische Energie aktuell nur über ein altes Stromnetz, das von Dieselgeneratoren betrieben wird, bezogen werden. Strom steht nur zu bestimmten Zeiten einer begrenzten Anzahl an Haushalten und zu teuren Tarifen zur Verfügung. Oft müssen die Bewohner deshalb auf Kerzen oder Petroleumlampen zurückgreifen, um Licht zu erzeugen. Dies schränkt nicht nur die Lebensqualität der rund 8.500 Einwohner deutlich ein, sondern bremst die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Dorfes aus.
Um diesen Missstand zu beheben, möchte die Autarsys Madagascar SARL im Rahmen dieses Projekts ein solares Minigrid installieren und somit die Gemeinde flächendeckend mit sauberer Energie versorgen. Zu Beginn soll der Großteil der Haushalte, mehrere Schulen, das Rathaus, die Post sowie weitere administrative Einrichtungen, mehrere Gewerbebetriebe, Bars und Restaurants, Hotels und sechs Kirchen sowie ein kleines Krankenhaus mit chirurgischer Abteilung an das Stromnetz angeschlossen werden. Nach der Evaluierung der tatsächlichen Lastdaten soll auch der Rest der Gemeinde angeschlossen oder die Leistung und Kapazität dem tatsächlichen Verbrauch angepasst werden.
Das System
Das Herz der Anlage basiert auf einem von der Autarsys GmbH entwickelten Energiespeicher und Energiemanagementsystem. Der Energiespeicher besteht aus Lithium-Ionen-Akkus mit einer Speicherkapazität von 210 kWh, welche wiederum mit einer Wechselrichtereinheit verbunden sind. Diese Kernkomponenten befinden sich zusammen mit der Steuereinheit in einem isolierten und klimatisierten 8 Fuß Container, welcher in Deutschland gefertigt, getestet und als „plug and play“ Lösung nach Madagaskar geliefert wird. Die Architektur der Batteriewechselrichter und Batterie-Racks ist modular aufgebaut und kann erweitert werden.
Für die Freiflächen-Photovoltaikanlage, mit einer Leistung von 71 kWp, werden 216 PV-Modulen in 12 Strings errichtet. Es werden drei PV-Wechselrichter verbaut. Für den Fall einer Unterversorgung bzw. als Sicherheitsreserve wird ebenfalls ein Dieselgenerator installiert werden, welcher nur dann genutzt wird, wenn die Solarenergieerträge oder die Batteriekapazität nicht ausreichen.
Die verwendeten Komponenten werden von etablierten Unternehmen bezogen, die oftmals Marktführer für die jeweilige Technologie sind. Zudem erfüllen die Komponenten alle relevanten Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen und haben marktübliche Garantiezeiträume.
Die Haushalte werden über Stromzähler an das Inselnetz angeschlossen. Diese sind miteinander über ein Funknetz und mit einer internetfähigen Basisstation verbunden. Dadurch kann jederzeit auf den Stromzähler zugegriffen und der Systemzustand in Echtzeit erfasst werden. Die Überwachung und Steuerung des Netzes bzw. des Lastverhaltens sowie eine einfache und übersichtliche Abrechnung über ein Prepaid-Bezahlverfahren sind dadurch möglich.