eco:fibr

Wälder weltweit stehen unter zunehmendem Druck, während die sogenannte „Paperisation“ – der Ersatz von Kunststoff durch Papier – den Bedarf an Holz weiter steigen lässt. Gleichzeitig werden jedes Jahr Millionen Tonnen Ananaspflanzen umweltschädlich verbrannt, wodurch ein wertvoller Rohstoff ungenutzt bleibt. Das Unternehmen eco:fibr nutzt dieses Potenzial, indem es nachhaltige Fasern aus Ananaspflanzen gewinnt. Diese sind technisch mit Holzzellstoff vergleichbar, schonen natürliche Ressourcen und bieten der Papier- und Verpackungsindustrie eine zukunftsfähige Alternative.

Die Markteintrittsstrategie basiert zunächst auf mechanisch extrahierten Fasern, einem bewährten Verfahren mit geringem Risiko. In einem weiteren Schritt soll das patentierte chemische Verfahren etabliert und die Produktpalette um hochwertigen, gebleichten Zellstoff erweitert werden.

Zielkunden sind Hersteller von Spezialpapieren und Verpackungen, die nach verlässlichen Alternativen zu herkömmlichem Zellstoff suchen. Die Qualität der Fasern wurde gemeinsam mit Forschungspartnern und potenziellen Kunden validiert; erste Absichtserklärungen liegen bereits vor.

Mit dem geplanten Investment soll die Produktion von mehr als 50 Tonnen Fasern in Deutschland realisiert werden, um erste Umsätze und Abnahmeverträge zu sichern. Anschließend ist der Aufbau einer Demonstrationsanlage in Costa Rica sowie die internationale Skalierung vorgesehen.

Produkt und Kundennutzen

eco:fibr entwickelt und produziert innovative Faserrohstoffe für die Papier- und Verpackungsindustrie. Das erste Produkt des Unternehmens besteht aus mechanisch gewonnenen Fasern aus Ananaspflanzen, die ohne technische Anpassungen in bestehenden Papiermaschinen eingesetzt werden können. Diese Fasern tragen zur höheren Stabilität der Endprodukte bei und bieten Produzenten einen einsatzbereiten Rohstoff, der mit bewährter Technologie hergestellt wird. Durch Partnerplantagen in Costa Rica ist zudem eine zuverlässige und planbare Rohstoffversorgung gewährleistet.

Auf Basis eines patentierten Verfahrens erschließt eco:fibr zusätzlich die Produktion hochwertiger, gebleichter Zellstoffe mit langen Fasern und hoher Festigkeit. Damit entsteht eine Alternative für die Herstellung von Spezial- und Verpackungspapieren mit hohen technischen Anforderungen – und das ohne den Einsatz von Holzfasern, was bislang nur mit Einschränkungen möglich war.

Die angebotenen Lösungen zeichnen sich durch eine holzzellstoff-gleiche oder überlegene technische Leistungsfähigkeit, stabile Kostenstrukturen in einem volatilen Marktumfeld sowie die Erfüllung regulatorischer Nachhaltigkeitsanforderungen aus. Unternehmen können sich dadurch als verantwortungsbewusste Marktakteure positionieren und ihre ökologische Bilanz verbessern.

Langfristig ist die Erweiterung des Portfolios auf weitere Reststoffe wie Zuckerrohr oder Reisstroh vorgesehen, um zusätzliche Anwendungen und Märkte zu erschließen.