Achtstein Invest Interview – Die Abgrenzung zu anderen Immobilien-Plattformen und die Konsequenzen einer Zinswende

Was unterscheidet Achtstein Invest von anderen Crowdinvesting-Immobilien-Plattformen?

Bei Achtstein Invest sind die Prüfungskriterien für die einzelnen Projekte denen einer Bank angepasst. Dabei spielt auch mein persönlicher Werdegang mit über 30 Jahren Bankerfahrung insbesondere im gewerblichen Immobiliengeschäft eine Rolle. In der Praxis heißt das: Bei uns werden die Immobilien nach banküblichen Kriterien eingehend analysiert und ausgewählt, sodass unsere Investoren davon ausgehen können, dass eine größtmögliche Sicherheit hierbei gegeben ist. Zudem kann ich aufgrund meiner umfangreichen Kontakte aus meiner aktiven Zeit bei der Bank auf eine hohe Zahl von potenziellen Projekt- und Bestandsimmobilien zurückgreifen, die über Achtstein Invest finanziert werden könnten.

Die Zinsen bei Festgeldkonten und z.B. Sparbriefen könnten demnächst steigen. Was bedeutet dies allgemein für das Immobilien-Crowdinvesting? Inwieweit wirkt sich dies auf die Projekte von Achtstein Invest aus?

Zum einen steigen die Finanzierungskonditionen für die privaten Häuslebauer und Erwerber von Eigentumswohnungen an, zum anderen aber auch die Finanzierungskonditionen für professionelle Projektentwickler und Bestandshalter. Damit werden die Finanzierungen sowohl für die Emittenten als auch für diejenigen, die erwerben möchten, teurer.

Steigende Zinsen auf der Finanzierungseite haben erst einmal keinen Einfluss auf die Crowdinvesting-Immobilienzinsen. Denn bei uns legen die Investoren ihr Geld an. Das heißt, sie fragen sich: Lege ich das Geld in Crowdinvesting-Finanzierungen an, wo man sechs oder sieben Prozent erhält, oder auf einem Festgeldkonto, wo man noch immer null Prozent Zinsen erhält. Denn die Konditionen für Festgelder oder Sparbriefe steigen nicht automatisch, weil die Kreditzinsen steigen. Von daher sehe ich eine Veränderung bei Konditionen für Immobilien- Crowdinvesting erst dann, wenn sich die Konditionen für fest verzinste Bankanlageprodukte wie Festgeld oder Sparbriefe ebenfalls verändern.

Dies könnte sich in etwa so auswirken wie in einer Beispielrechnung: Aktuell besteht eine Zins- Schere von sechs Prozentpunkten zwischen den null Prozent auf der Seite Festgeldkonto und ungefähr sechs Prozent beim Crowdinvesting. Würde der Zins beim Festgeldkonto nun auf ein Prozent steigen, wären es nur noch fünf Prozentpunkte Unterschied. Dann müssten wir die Zinsen beim Crowdinvesting anheben, um die Attraktivität zu halten. Auf die Projekte würde sich dies nicht direkt auswirken. Für die Emittenten würde es jedoch somit etwas teurer werden – es wäre aber immer noch attraktiv genug für sie. Das Immobilien-Crowdinvesting dürfte aus Sicht der Emittenten sogar noch wichtiger werden, da insbesondere die Banken bei der Kreditvergabe zurückhaltender werden, zum Teil aus regulatorischen Gründen.

Arbeitet Achtstein Invest mit verschiedenen Projektentwicklern zusammen? Nach welchen Kriterien werden diese ausgesucht?

Achtstein Invest arbeitet mit vielen verschiedenen Projektentwicklern zusammen. Grund dafür ist zum einen die Diversifizierung. Wir möchten als Achtstein Invest nicht von einem oder zwei Projektentwicklern abhängig sein. Gleichzeitig wollen wir unseren Investoren eine breite Auswahl an attraktiven Projekten von den besten Entwicklern anbieten können. Dazu passt es nicht, sich auf einen Hoflieferanten zu beschränken.

Hinzu kommt, dass unsere Kunden über das Internet jeweils zwischen 100 und bis zu 25.000 Euro anlegen dürfen. Die 25.000 Euro verstehen sich jedoch pro Emittent und Jahr. Hätte man nur sechs Projekte von einem Emittenten könnte man nur 25.000 Euro anlegen, hat man jedoch sechs Projekte von sechs verschiedenen Emittenten, kann man sechs Mal 25.000 Euro anlegen.
Die Kriterien nicht nur an die Projekte, sondern auch an die Projektentwickler sind insbesondere bankenspezifisch: Aufgrund des Bankenhintergrundes, der in unserem Hause vorherrscht, werden die besonders strengen Kriterien angelegt, die auch bei einer Bank zugrunde liegen, weshalb die Investoren von einer größtmöglichen Qualität der ausgewählten Projektentwicklungspartner ausgehen können.

Was kann man von der Projekt-Pipeline zukünftig erwarten?

Dank der besonderen Vernetzung in der Branche, die ich als Gründer und CEO ins Unternehmen einbringe, können wir von einer kontinuierlichen Projektpipeline ausgehen. Ziel ist es, immer eine Anzahl von zwei bis drei Projekten in der Anfangsphase und später – in zwei bis drei Jahren – immer drei bis fünf parallel anbieten zu können.

Wird Achtstein Invest bezüglich der laufenden Projekte Updates an Investoren geben? Wenn ja, welche Abstände sind angedacht?

Selbstverständlich informiert Achtstein Invest die Investoren stets mit Updates zu den laufenden Projekten. Die grundsätzliche Reportingpflicht des Emittenten besteht alle sechs Monate. Wenn es aufgrund zum Beispiel eines Neubauprojekts oder einer besonderen Renovierungsmaßnahme erforderlich sein sollte, in kürzeren Abständen zu reporten, werden wir im Interesse unserer Anleger in Absprache mit den Emittenten einen anderen Turnus (z.B. drei Monate) vereinbaren.
Darüber hinaus geben wir unseren Investoren per Newsletter laufend weitere Infos zu den Projekten, zum Beispiel das Erreichen der Funding-Schwelle. Wir legen Wert auf größtmögliche Transparenz für unsere Anleger.