Während die klassischen Sparer an den niedrigen Zinsen zerbrechen, sehen viele Immobilienfinanzierer in ihnen eine große Chance Ihr Eigenheim zu erwerben. Wir sagen Ihnen worauf Sie achten sollten und welche Vor- und Nachteile durch die niedrigen Zinsen entstehen.
Menschen, die ihr Geld klassisch auf dem Sparbuch oder -konto anlegen, können keine wirklichen Renditen mehr erwirtschaften. Die Zinsen sind bereits seit langer Zeit auf einem Rekordtief und die Verbraucher bekommen für ihre Einlagen bei den Banken nur noch marginale Erträge, die de facto gegen null gehen. Ob diese Niedrigzins-Phase sich zeitnah wieder ändert ist ebenfalls fraglich. Zwar würde eine Inflation, die insbesondere im Jahr 2021 auftritt, für eine Erhöhung der Leitzinsen sprechen, um Geld aus den Märkten zu entziehen, aber es gibt auch sehr viele Argumente, die gegen eine Zinserhöhung sprechen.
Auch auf die Altersvorsorge auf Basis von sicheren Zinsen wirkt sich natürlich negativ aus. Aber da der Erwerb von beispielsweise einem Eigenheim auch eine beliebte Form der Altersvorsorge ist, ist deren Finanzierung über ein Darlehen natürlich im Niedrigzinsumfeld sehr attraktiv.
Doch wie läßt sich das Problem “Geldanlagen bei niedrigen Zinsen” lösen?
Verbraucher machen auch im Niedrigzinszeiten beim Sparen mit Tages- oder Festgeld, Sparbuch, Sparbrief oder Banksparplänen keine Fehler, da das Geld immerhin keinem Verlustrisiko unterliegt. Dennoch sollte man berücksichtigen, dass aufgrund der Inflationsrate eine Geldentwertung stattfinden kann, wenn die Inflationsrate höher als der Zins ist. Zieht man vom Zins die Inflationsrate ab, so bekommt man den Realzins. Is dieser negativ, so verliert man trotz der verzinsten Geldanlage im laufe der Zeit an Kaufkraft. Entweder nimmt man dieses Szenario dann in kauf oder man muss sich mit Alternativen auseinandersetzen.
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Wenn Anleger über höhere Beträge verfügen, die Sie nicht zwingend ad hoc benötigen und somit bereit sind mehr Risiko einzugehen, kommen auch Aktienfonds in Frage, die höhere Renditen erwirtschaften können, als beispielsweise das Festgeld.
Hierbei kann der Anleger sich für einen gemanagten Fonds oder einen ungemanagten Fonds entscheiden.
Hier werden die Bestandteile aktiv von einem Manager oder einem Management-Team permanent analysiert und an die aktuelle Situation oder die Trends angepasst. Dieser Management-Aufwand wird selbstverständlich auf den Kunden abgewälzt, wodurch er deutlich höhere Kosten tragen muss, als bei einem ungemanagten Fonds.
Bei diesem Fonds gibt es keinen Management-Aufwand, da dieser meist zu 100% die Bestandteile eines Index abbildet und somit je nach Index das Risiko durch Vermeidung von Einzelwerten streut. Somit kann der Anleger mit deutlich niedrigeren Kosten rechnen. Investiert man beispielsweise in ein ETF auf Basis des DAX, so hat der Anleger quasi indirekt in alle Werte dieses Index investiert und partizipiert an dessen Performance. Da einige Aktien Dividenden ausschütten, kann der Anleger auf Wunsch auch in ETFs investieren, die sogar Dividendenausschüttungen vornehmen.
Diese Punkte sollten Sie versuchen zu vermeiden oder minimieren:
Für die Verwaltung des Geldes verlangen die Geldinstitute oft ein Entgelt, etwa für Kontoführung, Depotkosten, Ausgabeaufschlag, Verwaltungskosten oder Provisionen. Da diese Punkte die Rendite schmälern, sollten Sie diese vermeiden oder zumindest minimieren. Hinterfragen Sie genau, welche Gegenleistung Sie für Kosten dieser Art erhalten.
Risiken sollten möglichst über verschiedene Anlageformen gestreut werden und damit minimiert werden. Grundsätzlich sollte man als Anleger nur solche Finanzprodukte abschließen, die man tatsächlich verstanden hat.
Sie sollten Niemandem vertrauen, der zu große Erfolge verspricht, ohne diese zu begründen. Grundsätzlich gilt nach wie vor das Verhältnis „Je höher die Rendite, desto höher auch das Risiko“. Auch irgendwelche Steuervorteile sollten Sie nicht ohne plausible Erklärungen einfach so glauben. Ein Steuervorteil von heute kann sich bei einer Gesetzesänderung schnell ändern.
Auch das Thema crowdinvesting wird für viele Anleger immer interessanter. Anleger können aber sehr niedrigen Anlagebeträgen – teilweise bereits ab 10 oder 100 Euro – direkt in Projekte investieren. Hierbei sind Zinsen oder Renditen weiter über dem Niveau eines Festgeldes möglich.
Wer sich für dieses Thema interessiert, sollte sich die nachfolgenden Links anschauen:
» Was ist crowdinvesting?
» crowdinvesting Vergleich
Die Riester-Rente wurde heiß diskutiert und ist in der Regel nur dann sinnvoll, wenn eine staatliche Förderung wirklich genutzt wurde.
Ein Banksparplan für beispielsweise auf ein Tagesgeldkonto für alle die kein Risiko eingehen wollen oder einem Fondssparplan für risikofreudigere Anleger lassen sich ebenfalls gute Rücklagen zur Altersvorsorge bilden.
Beurteilen Sie auch hier immer die Länge der Kapitalbindung (Laufzeit) und setzen Sie diese in Relation zur Rendite. Wenn Sie dann noch die Wahrscheinlichkeit des vorzeitigen Kündigens und die Kosten ins Kalkül ziehen, merken Sie schnell, dass diese Form der Altersvorsorge ein wenig in die Jahre gekommen ist. Auch mit dem Tagesgeld oder Festgeld können Anleger langfristig für den Ruhestand risikolos etwas beiseite legen, zumindest so lange man noch keine Negativzinsen auf Einlagen dieser Art zahlen muss.
Prüfen Sie alte Verträge
Verbraucher sollten ihre bestehenden Verträge auf den Prüfstand stellen. Fakt ist, in Niedrigzinszeiten wird die private Altersvorsorge weniger einbringen als angenommen. Sollte sich eine Versorgungslücke auftun, muss nachgebessert werden.
Je mehr desto besser, da Sie so nicht zu viel Fremdkapital benötigen. In Zeiten niedriger Zinsen ist für viele die Finanzierung über Fremdkapital sehr attraktiv und vielleicht auch vorteilhaft, aber Sie sollten an der Stelle nicht vergessen, dass trotz der guten Konditionen diese Schuld beglichen werden muss und immer für Anschlussfinanzierungen theoretisch auch der Zinssatz steigen kann. Dieses Szenario sollten Sie immer einkalkulieren. Zudem sind in Zeiten niedriger Zinsen oftmals die Immobilienpreise aufgrund der starken Nachfrage durch günstige Finanzierungsmöglichkeiten sehr hoch.
Anleger sollten auch alle Erwerbsnebenkosten vor der Investition ermittelt haben. Hierzu gehören defintiv Notarkosten, Maklerprovision und die Grunderwerbssteuer. Zudem sollten Sie auch Kosten für anstehende Renovierungen oder Sanierungen einkalkulieren, die bei Immobilien auch schnell sehr hoch sein können.
Die perrmanente Belastung durch Zinsen und Tilgung sollte komplett durch kalkuliert sein. Je höher die Tilgungsrate, desto schneller sind Sie schuldenfrei. Allerdings sollte die Tilgungsrate auch entspannt finanzierbar sein. Besser rechnen Sie einen Puffer ein, sodass Sie nicht in Nöte kommen, wenn zwischenzeitlich einmal ein Geldengpass vorhanden ist. Bei einigen Darlehen besteht die Möglichkeit für Sondertilgungen, bei denen Sie zu passenden Momenten weitere Beträge des Darlehens tilgen können.
Prüfen Sie vor der Finanzierung die Möglichkeiten für staatliche Zuschüsse. Diese erhalten Sie beispielsweise für energetisches Bauen oder gewisse Sanierungen bei denkmalgeschützte Gebäude. Förderung gibt es beispielsweise von der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) sowie regionalen Institutionen.
(Für Investments aus den Bereichen Immobilie, Umwelt, Unternehmen oder Gesundheit)