Innovationen sollen gefördert werden
Unabhängig der Rendite-Risiko-Relationen gibt es viele interessante Innovationen, die lediglich in die aktive Umsetzung gehen oder die Marktreife erreichen, wenn Sie mit genug Kapital versorgt werden. Startups erhalten oft Förderungen, diese sind jedoch nicht immer ausreichend und ohne weitere Investoren fehlen den Unternehmen die Ressourcen.
Banken unterstützen selten Startups
Da bei einem Startup noch kein bestehendes und solides Geschäftsmodell besteht, die das Finanzierungsrisiko für Banken kalkulierbar machen, weigern sich diese oftmals einem Startup Kredite zu gewähren. Ein Börsengang zur Kapitalbeschaffung ist für das Startup in diesem Stadium ebenfalls noch keine Option. Die Lösung sind Investoren, die in Startups investieren und von den Chancen überzeugt sind. Über das crowdinvesting können aufgrund der niedrigen Mindestanlagen sehr viele Investoren herangezogen werden.
Welche Möglichkeiten gibt es Startup Investitionen zu tätigen?
In Startups zu investieren ist keine Neuheit. Dennoch war diese Geldanlage in der Vergangenheit vor allem Großinvestoren und institutionellen Anlegern vorbehalten. Inzwischen gibt es auch für private Investoren einige Optionen die Möglichkeit, an den Erfolgen junger und aufstrebender Unternehmen zu partizipieren.
Venture Capital Fonds
Der klassische Weg, in Startups zu investiert, sind Venture Capital Fonds, Venture-Capital-Gesellschaften oder Wagnisfinanzierungs-Gesellschaften. Fonds sind Private Equity Fonds, die sich auf Startups spezialisiert haben.
Der entscheidende Vorteil für Investoren von Venture Capital Fonds ist das Profitieren von der Expertise eines Fondsmanagers. Gleichzeitig wird die Investition automatisch über viele Startups gestreut. Dieser Service ist in der Regel teuer und die Mindestanlagesummen sind deutlich höher als bei anderen Geldanlagen.
Business Angel Netzwerke
Mit einem Business Angel ist ein Investor gemeint, der das Startup sowohl finanziell als auch mit seiner Erfahrung sowie seinen Kontakten unterstützt. Entlohnt werden die Business Angels oft über eine Beteiligung am Erfolg.
Business Angel Netzwerke ermöglichen vermögenden Privatinvestoren, Kontakte zu Startups zu knüpfen. Bei regelmäßigen Treffen generieren Startups weitere Ideen, vernetzen sich und werben das benötigte Wagniskapital ein.
Nicht jeder Investor wird in solche Netzwerke aufgenommen, da oftmals ein gewisses Vermögen und Wissen die Mindestvoraussetzung ist.
Crowdinvesting in Startups
Crowdinvesting ermöglicht hingegen auch Kleinanlegern, in Startups zu investieren, da Investitionen hier auch schon mit kleinen Anlagesummen pro Projekt (teilweise ab 100 Euro oder weniger) realisierbar sind. Der crowdinvesting-Markt eröffnet somit Investoren völlig neue Chancen und die Möglichkeit direkt in Projekte verschiedenster Kategorien zu investieren.
Auf Online-Plattformen stellen sich Unternehmen umfangreich vor, um Kapital einzuwerben. Demgegenüber steht eine große Anzahl von Investoren bzw. die crowd, die ab Kleinstbeträgen gemeinsam in Projekte investieren können. Über diese Art der Kapitaleinwerbung kommen große Investitionssummen zusammen, selbst wenn es am Ende viele kleine Investoren sind, die kleine Beträge investiert haben.
Ein entscheidender Vorteil des crowdinvestings ist die Kapital und Risikostreuung über viele Projekte. (Weitere Details: crowdinvesting Risiko)
Partiarische Nachrangdarlehen ermöglichen Investoren an zukünftigen Gewinnen (oder Verlusten) des Unternehmens zu beteiligen. Gewinne entstehen dabei meist beim sogenannten Exit, also wenn ein Startup verkauft wird oder an die Börse geht.
In der Regel fallen keine direkten Kosten für die Nutzung von Crowdinvesting Plattformen an.
In Deutschland gibt es bereits einige Crowdinvesting-Plattformen, die Privatanlegern eine Investition in Startups ermöglichen. Anleger müssen hierbei lediglich voll geschäftsfähig sein. Besondere Kenntnisse oder Qualifikationen werden nicht erwartet.
Was sollten Sie bei Investitionen in Startups (über crowdinvesting) beachten?
Die Chancen-Risiko-Einschätzung
Wie bereits erwähnt können Startup Investments sehr hohe Chancen auf Renditen haben. demgegenüber stehen die höheren Risiken, da Startups in der Regel noch kein solides Geschäftsmodell mit planbaren Erträgen haben. Erst wenn das Unternehmen in die Gewinnzone kommt, können die Renditen der Startup Investoren gestemmt werden. Viele junge Startups können sich allerdings nicht auf dem Markt behaupten und scheitern. Dies kann bis zum Totalverlust führen. Ist ein Startup allerdings erfolgreich, so kann es enorme Sprünge machen und auch Investorengelder um ein Vielfaches erhöhen. Genau diese Relation muss einem Anleger klar sein, der somit nicht alleine auf ein einziges Startup sein ges. Investitionsbudget setzen sollte.
Partiarisches Nachrangdarlehen
Die Gewinnbeteiligung erfolgt beim Crowdinvesting in Startups oftmals über partiarische Nachrangdarlehen. Die Grundidees des partiarische Darlehens ist eine erfolgabasierte Rendite für den Anleger. Diese bezieht sich auf den Gewinn oder Umsatz des Startups. Diese erfolgsabhängige bzw. erfolgsorientierten Zinsen sind neben dem Nachrang des Zins- und Rückzahlungsanspruchs das Unterscheidungsmerkmal zu einem klassischen Kredit.
Zudem besitzen Crowdinvestoren im Gegenteil zu klassischen Wagniskapitalinvestoren keine direkte Beteiligung und somit kein Mitspracherecht bei unternehmerischen Entscheidungen. Halter von Nachrangdarlehen stehen im letzten Rang und sind im Falle einer Insolvenz die letzten Gläubiger, die aus der Insolvenzmasse bedient werden.
Renditen können durch weitere Beteiligungen verwässern
Insbesondere beim crowdinvesting kommt es oftmals zu mehrere Finanzierungsrunde, indem nach und nach mehr Beteiligungen an einem Startup ausgegeben werden. So steigt die Anzahl der Investoren wodurch relative Anteil an der Gewinnbeteiligung aller Investoren kleiner wird.
Kapitalbindung nicht immer klar definiert
Da beim Crowdinvesting in Startups werden oftmals endfällige Darlehen ohne fest definierte Laufzeiten vergeben. Einige Crowdinvesting-Anbietern bieten jedoch nach Ablauf einer Mindesthaltedauer den Beteiligungsvertrag zu lösen und am gegenwärtigen Erfolg des Unternehmens zu partizipieren. Jedoch ist die vorzeitige Auflösung des Vertrags selten ratsam, da Starups einfach Zeit benötigen, um den Erfolg zu erreichen. Oftmals wird hierfür eine Zeitspanne zwischen 5 und 7 Jahren benötigt.
Checkliste – In Startups soll man investieren?
Bitte beachten oder überprüfen Sie die nachfolgenden Punkte, wenn Sie in ein Startups investieren wollen:
# Investieren Sie nur, wenn Sie auf das angelegte Kapital auch verzichten können. Es gibt keine Erfolgsgarantie und zudem auch oftmals keine genauen Zeitpunkt der Rückzahlung.
# Nehmen Sie eine umfangreiche Risikostreuung vor, indem Sie in mehrere unterschiedliche Projekte investieren.
# Versuchen Sie das Geschäftsmodell und den Businessplan des Startups zu verstehen, damit Sie den Erfolg beurteilen können.
# Hinterfragen Sie kritisch die Umsatzprognosen.
# Bewurteilen Sie die Chancen des Startups im Wettbewerbsumfeld.
# Finden Sie Informationen über das Gründerteam: Wie erfahren sind die Führungskräfte?
# Gehen Sie sicher, dass Sie die Investmentbedingungen vollständig verstehen.
# Stellen Sie Fragen, wenn Unklarheiten bestehen.